Romantische Legende: Into the wild ist nicht stoisch
Romantische Legende oder stoische Lebenseinstellung? Der Naturbegriff wird in beidem gerne verwendet, aber nicht immer gleich verstanden.
Als Beispiel dessen, was ich persönlich eine romantische Legende nenne, meinetwegen auch eine romantische Heldenreise, kann der Film/das Buch „Into the wild“ dienen. Ich beziehe mich in diesem Podcast auf den Film von Sean Penn.
Romantik als Lebensentwurf: Scheitern vorprogrammiert …
In der romantischen Legende Into the wild, die auf John Krakauers gleichnamigen Buch basiert, das wiederum auf der (zum Teil) wahren Geschichte von Chris McCandless basiert, spielt Emile Hirsch einen jungen Mann, der sich von der Gesellschaft lossagt und versucht, ein freies, selbstbestimmtes Leben in der Wildnis, in diesem Fall Alaska, zu leben. So weit so gut.
Nun besteht durchaus die Gefahr, dass Menschen auf einer stoischen Reise, die sich gerade mit dem stoischen Naturbegriff beschäftigen, meinen könnten, dass das, was die Hauptfigur dort macht, mit Stoizismus kompatibel sei. Ist es aber nicht.
Stoische Vernunft statt romantischen Traumwelten
Der „Held“ Chris endet am Ende in einem verlassen Schulbus auf einem Trail in Alaska, wahrscheinlich verhungert oder selbst vergiftet, so genau wissen wir das nicht.
In jedem Fall hat sein unvernünftiges Hinterherlaufen hinter seinem persönlichen Traunland Alaska, das nur begrenzt mit dem echten Alaska zu tun hat, für ihn tödliche Konsequenzen.
Bei aller Sympathie für den echten Chris, das Ganze wirkt fast wie ein Selbstmord auf Raten und entspricht in keiner Weise dem stoischen Ideal von Natur, jedenfalls in meiner persönlichen Auffassung von Stoizismus.
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