Selbsthypnose

Selbsthypnose, unabsichtlich (#117)

Selbsthypnose – anhand eines Alltagsbeispiels

Selbsthypnose, die ich in einer Buchrezension zu erkennen glaube. Ich muss nicht richtig liegen, aber die Anzeichen scheinen mir recht deutlich, dass der Rezensent automatisiert und reflexiv reagiert. Gepaart mit den Anzeichen von starken Gefühlen (Enttäuschung und Entrüstung hauptsächlich) deutet vieles auf eine Art Selbsthypnose hin. Und es wäre ja auch kein Wunder, wir alle hypnotisieren uns im Alltag andauernd selbst. Natürlich spielen die Medien dabei auch eine entscheidende Rolle, denn sie versorgen unseren Geist mit immer neuen Schreckensmeldungen und damit Futter.

Selbsthypnose kann nach hinten losgehen

Selbsthypnose ist etwas, dem wir nicht entfliehen können, vor allem nicht, wenn wir mehr oder weniger unbewusst leben. Das Dauerfeuer von “Nachrichten”, meist ohne persönlichen Nachrichtenwert oder Bezug zu unserem eigenen Leben, Bücher, Filme, Serien, Podcasts, Familie und Freunde – wir sind vielfältigen Einflüssen ausgesetzt. Je öfter wir auf eine bestimmte Idee treffen, der wir innerlich zustimmen, desto eher geraten wir in eine Art Selbsthypnose. Wir lernen etwas Neues (positiv), haben eine Erkenntnis (positiv), beschäftigen uns daraufhin stärker mit einer Sache (auch positiv). Je länger und intensiver wir aber dieser Beschäftigung nachgehen, desto mehr internalisieren wir die Idee. Eine solche “Idee” kann zum Beispiel darin bestehen, dass wir uns für “Ausländerkriminalität”, “Rassismus” oder “Fettleibigkeit” interessieren. Das Thema selbst spielt keine Rolle, die Stärke der Emotionen, die es in uns auslöst dagegen schon (negativ im stoischen Sinne). Faktoren wir selektive Wahrnehmung und der Dunning-Kruger-Effekt (u.v.a.) “helfen” uns, uns immer stärker in die Bubble zu bewegen (eindeutig negativ).

Reflex statt Denken

Sind wir erst einmal in einer Ideenblase “gefangen” – sprich, die Idee und die Reaktionen, die sie in uns auslöst sind quasi automatisiert worden, desto eher reagieren wir automatisch und sehr zeitnah. Wir haben eine Art Reflex ausgebildet, der eigenes Denken über die Sache mehr oder weniger unmöglich macht (extrem negativ, wenn auch evolutionspsychologisch vielleicht sinnvoll).

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