Alte Freunde und neues Ich
Alte Freunde wiederzutreffen kann seltsam sein. Erinnerungen kommen hoch, peinliche Momente können entstehen, die eigene Veränderung wird einem eventuell deutlich bewusst und vielleicht zweifelt man an seinem eingeschlagenen Weg. Wir schauen, was der antike Stoiker Epictetus (Epiktet) uns an Ratschöägen mitzugeben hat.
Alte Freunde müssen nicht mehr passen
Was früher vielleicht einmal funktioniert hat, muss heute nicht mehr funktionieren. Menschen ändern sich unterschiedlich, manche wirken sogar so, als seien sie unverändert geblieben, quasi im Stillstand verhaftet. Durch diese unterschiedlichen Lebensgeschwindigkeiten geht oft eine Schere auf; es entsteht eine Distanz, die auch durch nette Erinnerungen nicht mehr überbrückt werden kann – jedenfalls nicht, ohne, dass wir uns verstellen, um den anderen zu gefallen. Das sollten wir nicht.
Entscheidungen treffen und damit leben
Was für alte Freunde gilt, gilt natürlich erst recht für alte Gewohnheiten. Wenn wir uns erst einmal entschlossen haben, gewisse Dinge nicht mehr zu tun und andere neu in unser Verhaltensprogramm aufzunehmen, sollten wir konsequent bei dieser Entscheidung bleiben – meint auch der antike römische Stoiker. Es darf kein hin und her, keine Unentschlossenheit in unserem Inneren geben. Wir müssen uns für eine Seite – eben zum Beispiel das Zusammensein mit unseren alten, wahrscheinlich unpassenden und nicht mehr unserem jetzigen Niveau entsprechenden – Freunden oder fortgehen. Unsere stoische Reise sollte auf jeden Fall einen Fortschritt darstellen und zu einem besseren Ich führen. Mit den Veränderungen, die damit einhergehen können manche unserer Freunde und Bekannten vielleicht nicht gut umgehen. Das ist nicht unser Problem. Unser Anspruch muss es sein, uns von niemanden mehr auf unser altes Niveau herunter ziehen zu lassen – auch nicht von unserer eigenen Ängstlichkeit oder Unsicherheit.
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