Tugend – zentraler Begrif der Stoiker
Tugend, oder auch Tugendhaftigkeit, begegnen uns bei unserer Beschäftigung mit Stoizismus auf Schritt und Tritt. In einem anderen Podcast wurde ich vor einigen Tagen gefragt, wie ich den den Begriff Tugend aus stoischer Sicht genau definieren würde. Gar nicht so einfach …
Tugend – leicht schwammig, oder?
Man kommt schnell auf Definitionen von Tugend in der Art von „Gutes tun“ oder „das Richtige versuchen“. Das Problem ist natürlich, dass man dann eigentlich nur die Torpfosten verschoben hat und nun statt „Tugend“ eben „gut“ definieren müsste. Natürlich bleibe ich bei meiner Meinung, dass im Prinzip alle geistig normalen Menschen spätestens in ihren frühen Zwanzigern eigentlich eine sehr genaue, internalisierte Vorstellung davon haben, was gut oder tugendhaft ist. Wir wissen vielleicht als Kleinkinder nicht immer, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, aber das lernen wir fast alle schnell. Aber das ist immer noch keine Deifinition …
Ebensowenig hilfreich ist das benennen der vier stoischen Kardinaltugenden Weisheit, Mut, Stärke und Mäßigung. Die können wir vielleicht genauer definieren, aber das hilft uns auch nicht so richtig weiter.
Tugend erkennen lernen – im stoischen Sinne
Wie hängen ratio und Tugend zusammen? Eine ganz einfache Antwort darauf ist, dass uns unsere Ratio dazu befähigt, Tugend zu erkennen. Wir werden in die Lage versetzt, den tugendhaften – und damit stoisch betrachtet, auch den natürlichen – Weg der Dinge zu erkennen. Wir lernen, wir wir uns idealerweise zu verhalten haben, wenn wir Gutes für uns und andere bewirken wollen.
Ein frohes Leben ohne Definition
Eine interessante Erkenntnis für mich war es, dass ich gar nicht erwarte, dass Stoizismus ein zu 100 % ausgearbeitetes und wasserdichtes System ist. Mir persönlich reicht es vollkommen, dass es das am besten funktionierende System ist, das ich kenne. Mehr dazu im Podcast …
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